Wer unsere Startseite liest, wird erkennen, dass wir vor 17 Jahren den 150. Jahrestag des ersten Dresdner Stenografenvereins hätten feiern können. Das haben wir - wenn ich mich recht erinnere - versäumt. Die Regensburger haben das besser gemacht und aus Anlass ihres 150. Jubiläums die Wettschreiber aus ganz Deutschland zum 26. Bundespokalschreiben in ihre schöne Stadt eingeladen.
Die Anreise war teilweise mit Hindernissen verbunden, weil die Lokführer an dem Wochenende wieder fast alle Züge stehen ließen. Margret und mich hat das zum Glück nicht betroffen, da wir uns schon langfristig für den Fernbus entschieden hatten. Dafür musste Moni ins Auto unserer Verbandsvorsitzenden steigen, weil sie sonst nicht angekommen wäre. Damit hatten wir wenigstens den Transport geklärt. Leider war das noch nicht alles an Problemen, die es zu bewältigen galt. Denn eigentlich wollten wir ursprünglich zu fünft eine schlagkräftige Stenomannschaft bilden. Doch Krankheit und andere Umstände hat zwei von uns davon abgehalten, den Stift in die Hand zu nehmen. Das war für uns natürlich alles andere als komfortabel. Die Texte beim BPS sind mitunter recht schwierig und durchfallen durfte keiner mehr, wenn wir in die Mannschaftswertung kommen wollten. So haben Moni und ich entschieden, auf Nummer sicher zu gehen und in der Praktikerklasse zu starten. Im Nachhinein hätten wir das vielleicht nicht tun müssen, weil der Text dann doch gut zu schreiben war. Aber wer weiß das vorher?
Nachdem wir am Freitag im Fürstlichen Brauhaus einen zünftigen Bockbieranstich miterlebten, war der nächste Programmpunkt nach getaner Arbeit nun eine Stadtführung bei herrlichem Sonnenschein. Hierbei erfuhren wir - sogar mit schauspielerischer Unterstützung - viel über die Geschichte dieser alten und wirklich gut erhaltenen Stadt mit dem beeindruckenden Dom und den vielen Türmen.
Abends hieß die Gaststätte, in der wir uns zur Siegerehrung trafen, “Leerer Beutel”. Für uns war das sicher als Hinweis zu verstehen, dass wir keinen Pokal nach Hause tragen würden, aber auf die Ergebnisse waren wir trotzdem gespannt. Vor deren Verkündung wurde natürlich erst noch der Verein und seine lange Geschichte gewürdigt. Das Büfett danach war schmackhaft und die Showtanzeinlage der Rock’n Roller sehenswert. Ja, und die Liste zeigte unsere Mannschaft dann auf dem undankbaren, aber erwarteten vierten Platz. Mehr war dieses Mal eben nicht drin. Mit unseren persönlichen Leistungen konnten wir jedenfalls zufrieden sein.
Wir danken dem Regensburger Verein mit seiner jungen Vorsitzenden an der Spitze für diesen perfekt und mit viel Liebe im Detail organisierten Wettbewerb und freuen uns, dass wir die UNESCO-Welterbe-Stadt einmal kennenlernen konnten. Und die Erkenntnis, dass wir Stenografen sogar einen Schutzpatron mit päpstlichem Segen haben, nämlich den Hl. Cassian, lässt uns auch ruhiger zu den nächsten Wettkämpfen fahren.