Der Altersdurchschnitt unserer Vereinsmitglieder ist zugegebenermaßen inzwischen ziemlich hoch, aber der Dampfer, mit dem wir in diesem Jahr in “See” stechen wollten, hatte doch noch ein paar Jahre mehr zu bieten. Fast auf den Tag genau vor 96 Jahren wurde die “Dresden” nach nur sechsmonatiger Bauzeit in Dienst gestellt und zieht seither - angetrieben von 300 Pferdestärken - mit nur wenigen Unterbrechungen ihre Runden elbauf und elbab; sogar bis Hamburg ist sie schon geschippert.
Ganz so weit wollten wir nicht fahren, sondern hatten uns für unseren ersten Vereinsausflug nach drei(!) Jahren die Schlösserfahrt zwischen dem Terrassenufer und Pillnitz ausgesucht. Wie meist bei unseren Ausflügen meinte es das Wetter gut mit uns. Fotogene Wolken verteilten sich am Himmel, aber nur, um die Motive zu verschönern und an dem herrlichen Sommertag ein wenig Schatten zu spenden.
Die elbaufwärts führende gemächliche Fahrt führte uns zuerst zur Waldschlösschenbrücke, wo sich jeder aus dieser Perspektive ein Urteil bilden konnte, ob deren Einbindung in die Landschaft wirklich so schlecht gelungen ist, dass sie die Aberkennung des Weltkulturerbetitels für das Dresdner Elbtal im Jahr 2009 rechtfertigte. Ich denke, die meisten Dresdner haben ihren Frieden mit ihr geschlossen.
Dann ging’s vorbei an den Elbschlössern Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss und Schloss Eckberg hoch oben auf einem ehemaligen und teilweise wiedergenutzten Weinberg. Wir ließen uns inzwischen Kaffee und Kuchen schmecken.
So erreichten wir bald die nächste Sehenswürdigkeit, die Loschwitzer Brücke, besser bekannt unter ihrem volkstümlichen Namen “Blaues Wunder”, deren Rekonstruktion gerade im Gang ist und den Verkehr über dieses Nadelöhr noch eine Weile ausbremsen wird. Für uns gab es aber keine Beschränkungen, sodass wir vorbei an der schönen Kirche “Maria am Wasser” bald den Wendepunkt für unsere Reise, die Parkanlage von Schloss Pillnitz, erreichten.
Elbab ging die Fahrt dann schneller, aber es blieb doch noch genug Zeit, die vielen interessanten Ausblicke zu genießen. Am Ausgangspunkt angekommen waren sich alle einig, dass es eine gute Idee war, dieses Mal ein Schiff zu chartern, sodass auch alle die, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, nach der langen Zeit wieder Gelegenheit hatten, einen schönen Nachmittag mit vielen Gesprächen zu verbringen. Vielen Dank an die Organisatoren und natürlich an Kapitän und Besatzung der “Dresden”!