Mit dem Bahnhof von Celle verbinde ich besondere Erinnerungen, da ich dort 1986 von meinem Onkel empfangen wurde, dessen 75. Geburtstag Anlass und vor allem staatlich genehmigte Gelegenheit war, zum ersten Mal in den westlichen Teil unseres damals noch so strikt getrennten Vaterlandes zu reisen. Die Aufregung, die man empfand, als man die Grenzabfertigung hinter sich gelassen hatte, können später Geborene glücklicherweise nicht mehr nachempfinden.
Auch bei mir war es nur die Vorfreude auf den jährlichen Mannschaftswettbewerb unseres Stenografenbundes, die sich einstellte, als ich den Zug verließ, um die 10 Minuten zum Tryp-Hotel zu laufen, das in diesem Jahr Austragungsort war.
Die Bedingungen in den Konferenzräumen waren akustischerseits nicht perfekt. Aber da die benachbarte Schule uns leider nicht - wie geplant - Gastrecht gewährte, mussten wir das Beste daraus machen, und wie die Ergebnisse zeigen, ist das ja wohl fast allen gelungen. Der Stenotext jedenfalls war so gut, dass man sich auch von ein paar Hörfehlern nicht aus der Bahn werfen lassen musste. Auch bei den Computerschreibern habe ich nichts von Ausfällen wegen mangelhafter Stromversorgung oder ähnlichen Misslichkeiten gehört.
Am Nachmittag bot eine Stadtführung Gelegenheit, viele der über 400 gut erhaltenen Fachwerkhäuser zu bestaunen, die den besonderen Reiz des Zentrums der kleinen Stadt ausmachen.
Vor der Siegerehrung am Abend gab es ein reichhaltiges Büffet im Hotel “Celler Tor” und eine Musikstudentin, die uns gekonnt mit ein paar Musicalmelodien die Zeit verkürzte. Das Warten hatte sich dann auch gelohnt, denn wie schon im Vorjahr belegten die Computerschreiber den 1. Platz im Schnellschreiben, und für die Stenografen war wieder der bronzene Rang reserviert. Am Tisch des Ostdeutschen Verbandes konnten wir so verdientermaßen mit Sekt anstoßen.
Wenn auch die Vorsitzende, Regina Hofmann, schon scherzhaft erste Weihnachtswünsche aussprach, so ist für ein paar von uns das Wettkampfjahr noch nicht beendet, denn schon in vier Wochen sind Seniorenmeisterschaften - und da zählt wieder die Einzelplatzierung!
Wie immer vielen Dank an die Organisatoren. Nun sind es ein paar Erinnerungen mehr, die sich bei mir im Zusammenhang mit Celle einstellen.