Angesichts der Tatsache, dass die Stenografie im öffentlichen Leben leider eine immer geringere Rolle spielt, erscheint es höchste Zeit, die Stenografiegeschichte des 20. Jahrhunderts als Teil der allgemeinen Geschichte von Kultur und Bildung aufzuarbeiten. Das betrifft vor allem die so genannte äußere Geschichte, also die organisatorische Seite - zunächst im regionalen Umfeld (Regierungsbezirk Dresden) -, darüber hinaus sind selbstverständlich keine Grenzen gesetzt. Und natürlich ist auch die Geschichte des Maschinenschreibens als Pendant dabei zu berücksichtigen.
Dieser Zielstellung galt eine Zusammenkunft von Mitgliedern unseres Vereins am 23. November 2000 in der Stenografischen Sammlung Dresden. Zunächst ging es um grundsätzliche Absichten, Organisationsform und Verfahrensweise. Als Ergebnis wurde die Gründung einer Interessengemeinschaft “Stenografiegeschichte” beschlossen. Mitglied kann jeder Interessierte werden, der dem Dresdner Stenografenverein angehört bzw. ihm beitritt oder seine Mitarbeit zu bestimmten Interessenschwerpunkten auf Antrag zusichert. Die verwaltungsmäßige Geschäftsführung soll in den Händen von Ingeborg Pomp liegen, die schon als Leiterin der Stenografischen Sammlung dazu prädestiniert ist. Es ist beabsichtigt, etwa im Abstand von drei Monaten donnerstags nachmittags in der Bibliothek (zurzeit noch Bautzner Straße, später Zellescher Weg im TU-Campus) zusammenzukommen, u. a. zum Erfahrungsaustausch, zur Absprache der Forschungsgebiete bzw. der Zusammenarbeit, Vorstellung der eigenen Arbeit, zum Austausch über Möglichkeiten der Publizierung, zu organisatorischen Belangen usw. Auch wird angestrebt, Forschungsarbeiten zu publizieren. Für die notwendigen Recherchen stehen selbstverständlich die Bestände der Stenografischen Sammlung zur Verfügung, jedoch sind auch die örtlichen Museen, Archive und Ähnliches zu nutzen. Größter Wert ist auf die Auskünfte von älteren Zeitzeugen zu legen. Auch liegen bereits einige Arbeiten einer früheren Geschichtskommission der GSM vor.
Von hier aus geht heute an alle Vereinsmitglieder, aber auch an alle Freunde unseres Vereins die Bitte, sich bei Interesse an der Mitarbeit in dieser IG zu melden bei
Ingeborg Pomp, Tel. (03 51) 81 66-8 26, Fax -8 27, E-Mail: ipomp@slub-dresden.de
Wir freuen uns über jeden, der hier mitarbeiten will, um wertvolle Zeitzeugnisse zu bewahren, die überaus interessante Geschichte der Kurzschrift festzuhalten, so lange es noch möglich ist. Dabei sprechen wir ganz besonders unsere älteren Mitglieder an, die ja zum Teil auch schon wertvolle Beiträge geleistet haben, sowie Freunde unseres Vereins und Mitglieder anderer Vereine im Raum des Regierungsbezirkes Dresden und darüber hinaus.