10 Jahre Dresdner Stenografenverein - unter diesem Motto stand unser diesjähriger Vereinsausflug. Wir hatten also allen Grund zu feiern und so waren es auch wieder über 30 Vereinsmitglieder bzw. deren Angehörige und Freunde, die sich bei strahlendem Sonnenschein am 30. September pünktlich 13:00 Uhr am Dresdner Hauptbahnhof einfanden und voller Erwartungen den Bus bestiegen.
Nach einer kurzen Begrüßung lüftete Frau Hennig das Geheimnis unseres ersten Reiseziels. Es ging nach Radebeul zur Sektkellerei Schloss Wackerbarth. Hier wurden wir von einem freundlichen Winzer über die lebensverlängernde Wirkung des regelmäßigen Sektgenusses aufgeklärt und erfuhren auch sonst noch viel Neues rund um das kleinste und südöstlichste Weinanbaugebiet Deutschlands. So bekamen wir zu hören, dass auf Grund der steilen Hänge und damit fehlenden Mechanisierungsmöglichkeiten hier mit einem Aufwand von 1000 Arbeitsstunden je Hektar Anbaufläche gerechnet wird (gegenüber 250 h/ha in den großen Anbaugebieten) und Vater Staat bei jeder Flasche Sekt 2.- DM an der Sektsteuer verdient. Natürlich durfte dabei auch nicht die Verkostung der Hausmarke “Schloss Wackerbarth” nicht fehlen. Danach stürmten viele von uns noch den Verkaufsstand und sicherten sich die Jubiläumsflasche zum 10. Jahrestag (nicht unseres Vereins, sondern der deutschen Einheit).
Das nächste Ziel war die Pfefferkuchenschauwerkstatt in Pulsnitz. Nach einer kleinen Stärkung (Kaffee und - natürlich - Pfefferkuchen) wurden uns zwar nicht die streng gehüteten Geheimnisse der Pfefferkuchenrezepturen verraten, aber wir bekamen in einem Vortrag viel Wissenswertes rund um die Pfefferküchlerei, die hier schon über 440 Jahre betrieben wird, vermittelt. Stolz präsentierte man uns die originalen Maschinen, die glücklicherweise nicht nach Amerika gingen. Wir staunten auch darüber, dass es nach der Wende 8 Jahre dauerte, bis die Pfefferküchler ihren Beruf anerkannt bekamen und so der Fortbestand dieses traditionsreichen Handwerks gesichert werden konnte. Da jetzt alle auch ein paar Kostproben des köstlichen Backwerks mit nach Hause nehmen wollten, stand unserem Busfahrer noch eine kleine Irrfahrt durch enge und verwinkelte Straßen zu einer kleinen Pfefferküchlerei bevor. Dank der Hilfe unserer ortskundigen Vereinsmitglieder konnten wir das kleine Geschäft dann aber doch finden. So gab es hier schon ein wenig Vorweihnachtsstimmung an diesem schönen Herbsttag.
Mit einer kleinen Verspätung ging es nun nach Großröhrsdorf. Hier steht ein Gabelsberger-Gedenkstein, der, wie wir vom städtischen “Chefmuseologen” erfuhren, 1932 aus Anlass des 50jährigen Bestehens vom damaligen Gabelsberger-Stenographenverein errichtet wurde. Hier legten wir für den Erfinder der kursiven Stenografie und Lehrer unseres Namenspatrons eine Blumenschale nieder. Leider hatten wir nur wenig Zeit, die sonstigen städtischen Sehenswürdigkeiten zu bewundern. So ging es nach dieser “Blumenniederlage” zurück nach Dresden.
Hier wartete nicht nur im “Cafe Müller” das Abendessen auf uns, sondern davor auch noch ein paar hungrige Vereinsmitglieder, die erst jetzt mit uns feiern konnten. In einer kleinen Rede erinnerte unsere Vorsitzende noch einmal an die Vereinsgründung vor 10 Jahren mit damals 19 Gründungsmitgliedern. Anschließend bekam Frau Wedegärtner in Anerkennung ihrer langjährigen Verdienste um die Stenografie das goldene Ehrenzeichen des Deutschen Stenografenbundes überreicht. Nach einigen Dankesworten und kleinen Präsenten für langjährige engagierte Mitglieder klang der Abend aus.
Alle Vereinsmitglieder, die aus verschiedensten Gründen an unserem Ausflug nicht teilnehmen konnten, haben wirklich ein paar schöne Stunden im Vereinsleben verpasst. Wie immer gilt abschließend unser Dank den Organisatoren - in diesem Jahr war es wohl wieder vor allem unsere unermüdliche Vereinsvorsitzende. Wir sind schon gespannt, wohin im nächsten Jahr die Reise geht.