Während bei unseren Vereinsausflügen in den Vorjahren eigentlich immer Ziele auf dem Plan standen, bei denen die meisten von uns erst einmal in der Karte nachschlagen mussten, wo sie sich denn befinden, und die sie zumindest teilweise noch nicht gesehen hatten, war es in diesem Jahr wohl für alle ein schon mehrfach besuchter Ort, den wir ansteuern wollte.
Aber die historische Festung Königstein mit ihrer traumhaften Lage hoch über der Elbe ist immer eine Reise wert. So hatten sich wieder viele Vereinsmitglieder mit ihren Angehörigen am Bahnhof Neustadt versammelt, von wo aus der Bus pünktlich 9 Uhr in Richtung Sächsische Schweiz startete. Auch dass die Temperaturen laut Vorhersage wieder die 30-Grad-Marke überschreiten sollten, hatte niemand abgehalten, zumal wir in diesem Jahr schon ganz andere Rekorde auf der Temperaturskala sehen konnten.
Da die relativ kurze Fahrt problemlos verlief, hatten wir, nachdem uns der Fahrstuhl in 240 m Höhe gebracht hat, genug Zeit, um die erste Sehenswürdigkeit zu erkunden, den in den Stein gehauenen Brunnen, der mit 152,5 Metern der tiefste seiner Art in Sachsen und der zweittiefste Deutschlands ist. Er ist seit 450 Jahren in Betrieb, und heute noch werden bei Bedarf mehrere tausend Liter Wasser täglich gefördert, um zum Beispiel im Sommer den vielen Blumen in der Schlossanlage die notwendige Feuchtigkeit zu spenden.
Um den unterschiedlichen Interessen keinen Zwang anzutun, konnte dann jeder auf eigene Faust das 9,5 Hektar große Gelände erkunden. Die meisten wählten wohl zuerst die Sonderausstellung über die Geschichte des Jugendwerkhofes, der in der Zeit von 1949 bis 1955 auf dem Gelände angesiedelt war und die Aufgabe hatte, sogenannte schwer erziehbare und straffällig gewordene Jugendliche zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ zu erziehen. Auch ein Blick in den Fasskeller der Magdalenenburg war noch möglich, bevor wir uns alle halb zwölf in den Kassematten zum Mittagessen trafen.
Frisch gestärkt konnte danach jeder wieder seiner Wege gehen und das weitläufige Areal durchstreifen, in dem auch schattige Plätze Schutz vor der Mittagssonne boten. In der sehenswerten Dauerausstellung “In Lapide Regis - Auf dem Stein des Königs” erfuhr man alles über die Geschichte der wohl seit dem 12 Jahrhundert existierende Burg und deren Ausbau zur Festung, aber auch etwas über das - zumindest in Sachsen - gut bekannte Lied “Auf der Festung Königstein”. So verging die eigentlich reichlich bemessene Zeit dann doch überraschend schnell, und ein Blick auf die Homepage der Festung hat mir gezeigt, dass ich zwar viel, aber eben doch nicht alles gesehen habe, was es zu entdecken gab.
Aber selbstverständlich gibt es bei uns keinen Ausflug ohne Kaffee und Kuchen. Diesmal fuhren wir ins im Tal an der Elbe gelegene kleine Örtchen Königstein, wo wir im Kaffeehaus Zimmermann die Qual der Wahl hatten, da sich jeder aus einem großen Angebot seine Lieblingstorte heraussuchen konnte.
Wer es dann war, dessen vergessenes Smartphone uns noch einmal zum Umlenken brachte, sei aus Gründen der Verschwiegenheit und natürlich auch in Beachtung der allmächtigen Datenschutz-Grundverordnung hier nicht bekanntgegeben 😉
Die versprochenen 30° C wurden jedenfalls erreicht, was das Fazit, dass es ein sehr schöner Tag war, nur unterstreicht. Vielen Dank wie immer an unsere Vorsitzende für die mustergültige Organisation.