Wieder einmal hatten uns die Ausrichter der Seniorenmeisterschaften nach Marburg eingeladen, diesmal zur Weihnachtszeit, was an keiner Ecke zu übersehen war. Sogar ein verkaufsoffener Abend, an dem die Geschäfte bis 24 Uhr Einlass boten und die Stadt im besonderen Farbenglanz geschmückt war, wurde uns geboten.
Unsere Zugfahrt verlief - jedenfalls bis kurz vor dem Zielort - problemlos. Da wir zeitig in Dresden gestartet waren, hatten wir genügend Zeit, uns in dem schönen Städtchen umzusehen, bis zum Landgrafenschloss hochzusteigen und natürlich auch den Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt zu verkosten.
Danach trafen sich die meisten von uns in der gemütlichen “Gartenlaube”, um uns aufzuwärmen und für den kommenden Tag zu stärken.
Die Wettkämpfe fanden wieder in den Kaufmännischen Schulen Marburgs statt, wo wir gute Bedingungen vorfanden. Der Stenotext war schreibbar, wenn ich mich beim Übertragen wohl auch etwas zu sehr von den berühmtesten Studenten der Stadt, den Gebrüdern Grimm, inspirieren ließ und teilweise märchenhafte Deutungen des Angesagten wiedergab. Aber mündliche Überlieferungen haben eben ihre Tücken.
Nachmittags bot eine Stadtführung Gelegenheit, Genaueres zum Aufenthalt der Brüder in dieser alten Universitätsstadt und natürlich auch sonst allerlei Interessantes, zum Beispiel über das Wirken der später heilig gesprochenen Landgräfin Elisabeth, zu erfahren. Nur die doch recht winterlichen Temperaturen dämpften dabei unsere Begeisterung etwas. Aber auch dafür war vorgesorgt, denn am Ende überreichte uns unsere Führerin noch Gutscheine für den Glühweinstand, sodass wir uns wieder etwas aufwärmen konnten.
Die Siegerehrung am Abend wurde von einem Programm des Alleinunterhalters Rainer Husel eingeleitet, der mit den Hits aus der Jugendzeit der Anwesenden für gute Stimmung sorgte. Wie bei den Seniorenmeisterschaften zuletzt immer üblich, wurden alle Teilnehmer zum Überreichen der Urkunden nach vorn gebeten, um sich ihren verdienten Applaus abzuholen. Die ersten drei in den jeweiligen Kategorien - Glückwunsch allen - bekamen neu gestaltete Medaillen umgehängt. Auch unsere Regina konnte sich über ein silbernes Expemplar freuen, während mir der sprichwörtlich undankbare vierte Platz blieb, über den ich aber doch nicht unglücklich war.
Der Sonntagmorgen überraschte uns mit einer geschlossenen Schneedecke, aber die Deutsche Bahn ließ sich davon nicht beeindrucken und brachte uns pünktlich zurück nach Dresden.
Vielen Dank an die Organisatoren des Wettbewerbs. Im nächsten Jahr geht es - wieder zur warmen Jahreszeit - an einen Ort, mit dem sich für mich viele Jugenderinnerungen verbinden, nach Lübbenau.