Am 25. Juni hatten wir es bei unserem Vereinsausflug mit einem Verrückten und mit Vögeln zu tun und standen vor verschlossenen Türen.
Ja, ich glaube wirklich, dass man verrückt sein muss, um sich eines heruntergekommenen Schlosses mit kaputtem Dach und auf wässrigem Boden Boden stehend anzunehmen, um all sein Geld aufs Spiel zu setzen, immer neue Schreckenserlebnisse beim Freilegen verfaulter Balken, zerbröselnder Steine und ähnlichem zu überstehen, seine Familie und Freunde über Jahre zu “Frondiensten” zum Wiederaufbau einzusetzen, all das in fremdem Gebiet, anfangs eher argwöhnisch beäugt als willkommen. Aber wenn schon verrückt, dann auf so eine sympathische und mitreißende Art, wie es bei Herrn Fuchs der Fall ist, der uns als Schlossherr von Schloss Milkel mit berechtigtem Stolz verbunden mit vielen Geschichten das Kleinod zeigte, dass er - aus Unterfranken kommend - auf oberlausitzer Boden wiederbelebt und in ungezählten Stunden mit hunderten verschiedenen Baumaßnahmen zu neuer Schönheit hat entstehen lassen.
So war der erste Programmpunkt nach für mich etwas chaotischem Start in den Morgen wirklich sehr unterhaltsam. Anschließend fuhr uns - alle Jahre wieder - unsere erprobte Busfahrerin der Firma Kaute über enge Straßen - Wer Umwege macht, lernt mehr von der Gegend kennen! - nach Großdubrau, wo im “Sächsischen Jäger” für uns ein schmackhaftes und reichliches Mittagessen aufgetischt wurde. Inzwischen lief bei uns der Schweiß in Strömen, weil wir mal wieder einen wirklich heißen Tag für unsere Reise ausgesucht hatten.
Im zweiten Teil des Tages fanden wir dann auch den Weg nach Neschwitz, wo geplant war, je nach Lust und Liebe entweder das Barockschloss oder die Ausstellung der Vogelschutzwarte zu besuchen. Nun, die Qual der Wahl wurde uns abgenommen, da das Barockschloss leider - trotz anderer Zusagen - doch nicht zu besichtigen war. Aber über unsere heimische Vogelwelt kann man ja auch immer etwas lernen. Auch der Park ist schön angelegt und lud dazu ein, ihn zu erkunden. Allerdings zogen nun ein paar Gewitterwolken auf, sodass viele lieber das sichere Dach der “Orangerie” wählten, wo später leckere Erdbeertorte und Kaffee für neue Kräfte sorgten. Als sich die Wolken dann, ohne sich zu entladen, verzogen hatten, saßen wir noch vor dem Haus und konnten nach den vielen Eindrücken ein bisschen ins Plaudern geraten.
Auf der Heimfahrt kam dann doch der Regen, aber der störte uns nicht mehr. Unsere Vorsitzende hatte uns wieder einen schönen Tag bereitet - das liebevoll bereitete Frühstück sei nicht unerwähnt -, an dem wir unsere sächsische Heimat wieder ein klein bisschen besser kennengelernt haben. Unser Dank geht an sie und natürlich unsere “Pilotin”.
Ein paar fotografische Impressionen findet man hier