Am Sonnabend, dem 11. September 2004 fuhren wir nach Torgau, um die 2. Sächsische Landesausstellung zu besuchen.
Mindestens 44 Mal soll Luther in Torgau gewesen sein, einmal wollten wir auch auf seinen Spuren wandeln - und so war die 2. Sächsische Landesausstellung für uns Anlass, in die ehemalige sächsische Residenzstadt zu reisen.
Und das schien viele zu interessieren, denn es fanden sich über 40 Vereinsmitglieder bzw. Verwandte und Bekannte pünktlich 8:00 Uhr am Bus am Neustädter Bahnhof ein. Frau Hennig begrüßte uns alle und verteilte zur kleinen Stärkung Verpflegungsbeutel. Während der Busfahrt fing es leider an zu regnen, so dass wir mit aufgespannten Schirmen zu unserem ersten Programmpunkt, der Stadtführung, gingen. Während unseres Spazierganges durch die Altstadt erfuhren wir viel Neues, vor allem über Torgaus Blütezeit zwischen 1525 bis 1547, als es Residenzstadt war und als “Amme der Reformation” in die Geschichte einging. Auch Schloss Hartenfels - auf hartem Fels gebaut - mit seinem berühmten Wendelstein statteten wir einen ersten Besuch ab.
Zuletzt hörten wir noch etwas von Luthers Frau, Katharina von Bora, die hier in Torgau ihre letzte Ruhestätte fand. Luther nannte sie in seinen Briefen oft “Herr Käthe”, was uns einen guten Übergang zum Mittagessen in der gleichnamigen Gaststätte verschaffte, wo wir uns in gemütlichen, liebevoll restaurierten Räumen stärkten.
Dann ging es zum eigentlichen Höhepunkt des Tages, dem Besuch der Ausstellung “Glaube & Macht - Sachsen im Europa der Reformationszeit”. Wie schon vor sechs Jahren bei der 1. Landesausstellung waren auch hier wieder viele Leute auf die gleiche Idee gekommen, so dass es bei den beiden Führungen recht eng zuging. Aber interessant war es, diesen Zeitabschnitt - beginnend mit der Leipziger Teilung Sachsens 1485 bis zum Augsburger Religionsfrieden 1555, mit dem die neue Religion gleichberechtigt im Reichsgesetz verankert wurde - einmal nähergebracht zu bekommen und zu sehen, welche große Bedeutung Sachsen in dieser Entwicklung gespielt hat.
Nun schon ein wenig müde - das Wetter hatte sich übrigens schnell wieder zum Besseren gewendet - fanden wir uns danach wieder am Bus ein. Zum Abschluss war uns jetzt noch Kaffee und Kuchen versprochen worden. So ging die Fahrt zum Waldcafe Zeischa bei Bad Liebenwerda. Das lag zwar etwas abseits der Touristenströme, aber der Kuchen war so lecker, dass einige Damen gleich um das Rezept baten.
Voll von neuen Eindrücken ging es gegen 17:00 Uhr zurück nach Dresden. Wir haben mit unseren 43 Besuchern, die einmal in Torgau waren, insgesamt fast mit Luthers Aufenthalten gleichgezogen und danken wie immer den Organisatoren des Ausfluges und freuen uns schon auf das nächste Jahr.